Prozessbegleitung – Arbeitsweise
In diesem Abschnitt beschreibe ich etwas ausführlicher meine Arbeitsweise. Das könnte Sie interessieren, wenn Sie bereits Erfahrung damit gesammelt haben, wie es ist, bei der Bewältigung von Lebensproblemen begleitet zu werden, und wenn Sie für sich einen ersten Eindruck gewinnen wollen, ob meine Art der Begleitung zu Ihnen passen könnte. Wenn Sie merken, dass Ihnen diese Abschnitt gerade zu spezifisch ist, dann können Sie diese Seite auch überspringen und vielleicht später darauf zurück kommen.
Im Fokus
Da ich bevorzugt mit Menschen und weder mit Problemen noch mit psychischen Störungen arbeite, nenne ich meine Arbeit gern Prozessbegleitung.
Bei mir steht die Person und ihr Erleben im Mittelpunkt. Natürlich bringen Menschen ihre Probleme mit – ohne Anliegen gäbe es keinen Anlass, eine psychologische Einzelarbeit aufzusuchen. Wenn die Probleme groß genug sind und sie das Leben in einem Maße beeinträchtigen, dass die Kriterien einer krankheitswertigen Störung erfüllt sind, dann könnte man die Prozessbegleitung Psychotherapie nennen.
Experiment
Darf ich Sie zu einem kleinen Experiment einladen? Bitte machen Sie eine Faust. Nehmen Sie sich einen Moment, um diese Faust zu spüren. Verwenden Sie dazu die linke oder die rechte Hand? Liegt der Daumen unter oder über den anderen Fingern? Nun öffnen Sie Ihre Hand wieder – wohin ist die Faust verschwunden?
Eine Frage der Perspektive
Worauf will ich Sie mit diesem kleinen Experiment hinweisen? Eine Faust ist kein Ding, sondern ein Prozess! Das Ding, Ihre Hand, macht etwas, und dieser spezifische Prozess ist eine Bewegung, die wir „Faust“ nennen. Genauso wenig ist ein Problem oder eine Störung ein Ding. Probleme oder Störungen sind Prozesse, die sich irgendwie in uns als Person vollziehen.
Wenn wir zu viel von Problemen oder Störungen sprechen und wenn wir sie mit diagnostischen Kategorien versehen, dann können sie leicht ein Eigenleben entwickeln, und wir betrachten sie, als seien sie reale Dinge, und verlieren dabei den Menschen aus dem Blick.
Real dagegen sind die Prozesse des Erlebens, und diese gilt es im Rahmen einer Prozessbegleitung kennen zu lernen und in einer Weise zu verändern, so dass sie unser Leben nicht länger einschränken, sondern bereichern.
Das meine ich damit, wenn ich eingangs gesagt habe, ich arbeite mit Menschen (und ihren inneren Prozessen) und nicht mit Problemen oder Störungen: Es geht darum zu lernen, unser Erleben in den Blick nehmen. Dann vollzieht es sich nicht länger automatisch, und wir erhalten neue Wahlmöglichkeiten. Das Erleben hat uns nicht länger im Griff, weil es nicht länger unbewusst abläuft. Wir haben es zunehmend bewusst in der Hand und können prüfen, ob weiterhin angemessen ist, was wir tun, oder ob sich neue Entscheidungen anbieten.
Methoden
Ein wichtiges Werkzeug für das Studium des eigenen Erlebens ist die Innere Achtsamkeit. Innere Achtsamkeit heisst, sich das eigene Erleben möglichst unvoreingenommen und ohne Wertung anzuschauen. Ein Teil der Einzelarbeit wird daher darin bestehen, diese Fähigkeit zur Inneren Achtsamkeit zu kultivieren. Wenn Sie Vorerfahrungen mit einer meditativen Praxis haben, dann kennen Sie Achtsamkeit bereits.
Dabei helfen auch kleine Experimente (wie das eben mit der Faust), um die Aufmerksamkeit auf bestimmte Themen zu lenken.
Ich arbeite gern körperorientiert. Damit meine ich, dass der Körper ein hervorragender Anker ist, um die Aufmerksamkeit auf das „Jetzt Hier Sein“ zu lenken und die Prozesse unseres Erlebens zu erkunden.
Ich arbeite erfahrungs- und verhaltensorientiert und setze verschiedene Verfahren der humanistischen Psychologie ein. Dabei verwende ich besonders gern Methoden der körperorientierten Psychotherapie (Hakomi) und systemische Ansätze (Systemaufstellungen). Die Achtsamen Experimente stammen aus Hakomi.
Grundhaltung
In der gemeinsamen Arbeit begegne ich Ihnen auf Augenhöhe und orientiere mich einerseits an unseren vereinbarten Zielen, andererseits an dem Prozess, der sich entfaltet.
Lassen Sie mich noch ein Wort zu meiner Grundhaltung sagen. Die Therapieforschung zeigt deutlich, dass sich in erfolgreichen Therapien das Weltbild der Klienten demjenigen der Therapeuten annähert. Ich finde es daher wichtig, als Therapeut meine Grundhaltung explizit zu formulieren, damit meine Klienten in dieser Hinsicht ein bewusste Wahl treffen können. Die Grundhaltung prägt die Art und Weise, wie die Beziehung gestaltet wird, sie beeinflusst die therapeutischen Ansätze, die in der Prozessbegleitung berücksichtigt werden und sie prägt die Interventionen, die zum Einsatz kommen.
Hier ist meine Grundhaltung kurz und knapp. Ich formuliere sie in Form von vier Prinzipien.
- Die Einheit von Körper, Seele und Geist achten: Einheit
- In die persönliche Selbstorganisation vertrauen: Selbstorganisation
- Gewaltlos „mit dem Fluss der Erfahrung“ gehen: Gewaltlosigkeit
- Die achtsame Selbsterneuerung auf dem Weg zur persönlichen Ganzheit kultivieren: Achtsamkeit
Nächste Schritte
Wenn Sie jemanden suchen, der für Sie Ihre Probleme aus der Welt schafft und Ihnen sagt, wo es lang geht, dann wünsche ich Ihnen weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Suche, denn der bin ich nicht!
Wenn Sie sich von der Beschreibung meiner Arbeitsweise angesprochen fühlen, dann schauen Sie sich meine Angebote zur Prozessbegleitung an.